Möchten Sie unseren neuen Chorleiter Koon Tung Grant Sung kennenlernen? Wir haben ihm ein paar Fragen gestellt!
Lieber Grant, gibt es etwas, das dein musikalisches Leben besonders geprägt hat?
Ich sehe tatsächlich manchmal bei bestimmte Akkorden Farben, und das passierte zum ersten Mal, als ich 15 Jahre alt war. Ich sang im Schulchor mit und wir haben ‘Ave dulcissima Maria’ von Morten Lauridsen gesungen. Obwohl das ein Männerchor war, war ein Akkord so besonders, dass er von meinem Auge golden war. So habe ich mich total in Chormusik verliebt und seitdem suche ich sehr gerne so Akkorde, mit den ich wieder Farben sehen kann.
Wie bist du auf uns aufmerksam geworden und warum hast du dich auf die Leitung beworben?
Ich habe ein paar Monate nach meinem Abschluss des Studiums angefangen, mehr Leistung und Arbeit zu suchen. Ich habe eure Ausschreibung im Internet gesehen. Wobei ich am Anfang noch keine Interesse hatte, weil ich noch erstmal nach einer „richtigen” Stelle gesucht habe. Und dann muss ich Alexander Toepper, einem ehemaligen Kollegen und guten Freund von mir, danken. Wir haben uns nach langer Zeit zum Kaffee getroffen, damit wir über uns und unseren Lebensstand reden konnten. Er hat mir dann viel Gutes über euch gesagt und mir empfohlen, mich auf die Leitung zu bewerben. Everything after that is history. Ich habe mich beworben, mit euch schon Konzerte gegeben, so viel genossen und BOAMMMMMMM. Jetzt bin ich der Chorleiter.
Welches Stück hast du uns zum Probedirigieren mitgebracht und warum?
Das ist Nr. 4 „Ruhn in Frieden alle Seelen“ aus den sechs geistlichen Gesängen von Ferdinand Hiller. Ich bin immer der Meinung, unbekannte Stücke zu entdecken. Deutsche Chorkultur hat die Tendenz, die gleichen Stücke immer wieder zu singen, da diese Stücke wahnsinnig schön sind. Aber es gibt einfach so viel Repertoire, warum singen wir die anderen nicht? Ferdinand Hiller ist ein unbekannter, aber sehr guter Komponist. Er und seine Musik werden oft vergessen. Außerdem wollte ich auch Musik aus Düsseldorf mitbringen, da ich seit langem in Düsseldorf wohne, studiert habe, arbeite und lebe. Und noch was: Hiller war der Chordirektor des Städtischen Musikvereins Düsseldorf und ich bin jetzt Assistent des Chordirektors des Städtischen Musikverein Düsseldorf. Diese Verbindung brachte mich und seine Musik zusammen.
Was ist dir in den ersten Monaten besonders am Chor aufgefallen?
Der Chor ist extrem motiviert, zu singen. Sehr jung und frisch, aber auch reif in seinen Stimme. Ihr seid sehr musikalisch und könnt daher schnell adaptieren. Ihr nehmt meinen Stil, mein Dirigat schnell auf. Wichtig ist auch, dass die Stimmen ausgewogen besetzt sind. Das ist immer schwierig bei Chören. Aber wir haben sehr viele Männer, vor allem im Tenor, das ist schon Luxus.
Was hast du noch mit uns als Chor vor?
Vielleicht nehmen wir mal wieder an einem Wettbewerb teil. Ich kann mir auch ein großes Projekt mit Orchester vorstellen oder eine Chorreise. Hoffentlich wird man sich in der Zukunft dann irgendwann an mich erinnern, wenn die Menschen über canticum novum reden.
Danke, Grant!
Ausblick
Mit unserem Konzert „(no) standard“ am 16. & 17. November stellt Koon Tung Grant Sung sich musikalisch vor. Einerseits dürfen Sie sich auf Nicht-Klassiker von Klassikern freuen, deren Namen oft auf europäischen Konzertprogrammen stehen. Mahlers „Urlicht“ ist ebenso dabei wie eine Motette von Johann Ludwig Bach. Es klingt nach Mendelssohn und Bruckner, aber es waren doch andere Komponisten am Werk. Andererseits lassen wir Sie eintauchen in moderne Wasser-Wogen (Murray Schafers „Moments of Water“), neue Klänge von Chen Yi, Randall Stroope und anderen.
Neugierig?
Eintritt für das Konzert in Bösensell ist frei, um Spenden wird gebeten. Für das Konzert in Münster können Sie hier Karten kaufen:
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